Der Jahreswechsel mit seinen Feiertagen beschert einem so viel Zeit zu Hause, dass ich mich bemüßigt fühle etwas auszumisten. Da stellen sich dann Fragen, wie zum Beispiel: Was macht man eigentlich damit? Kann das weg oder ist das schon Kunst? Die Rede ist von einer Straßenkarte, genauer einem Stapel an Generalkarten: Deutschland sowie Österreich und die Schweiz im Maßstab 1:200.000. 1 cm auf der Karte entsprechen also 2 km in natura. Schon viel Papier! Und nein, – für die etwas Jüngeren – man kann da weder rein- noch rauszoomen, auch mit den Fingern drüber wischen bringt nix. Die Frage also: Braucht man das noch mal? Ist man Pessimist denkt man an böse Mächte die unsere GPS-Satelliten runterballern. Was dann? Eher nicht, da ist dann wohl Zuhause bleiben angesagter. Oder man setzt die Karte eher freiwillig im Auto ein, um den Beifahrer zu ärgern und sich an seinen Faltkünsten zu erfreuen, oder längeren Autofahrten eine gewisse Spannung zu verleihen ob man denn auch das gewünschte Ziel erreicht? Soll man die Funktion der Karten umwidmen und sie zum Geschenke verpacken benutzen? Zum Tapezieren gar? Aufheben als Zeitdokument für die nächste Generation um zu demonstrieren, ja, früher war alles besser, da gab es tatsächlich jede Menge befahrbarer Straßen und gar Brücken? Sowas fehlt noch, oder vielleicht wird es das auch bald geben, Google Maps in der vierten Dimension, also mit einer Zeitachse. Das würde mich begeistern: Streetview 2010 mit Streetview 2050 vergleichen, oder sich gleich in Zeitraffer den Verfall oder die Blüte eines Stadtteils über die Jahre aus der Vogelperspektive ansehen … Da freu ich mich schon drauf. Wird kommen, garantiert. Somit kommen meine Karten erstmal zum Geschenkpapier.