Wohnen ist eine gefährliche Sache, das hat mir jetzt die jährliche Stromabrechnung vor Augen geführt. Neben meinem Jahresverbrauch an elektrischer Energie und den mir dafür in Rechnung gestellten Kosten, kam auch noch eine Auflistung wie mein Strom erzeugt wurde und welche Mengen an CO2, sowie wie viel radioaktiver Abfall dabei so entstehen.
Gut 20 der großen Druckgasflaschen wie man sie von Volksfesten kennt, wo sie mit Helium befüllt zum Aufblasen von Luftballons benutzt werden, an Kohlendioxid sind das. Im Jahr! Alleine durch mein Wohnen. Puh! Das wäre nicht gut, wenn da alle zwei Wochen so eine Flasche voll angeliefert werden würde. Wie viel ich davon sonst noch freisetze, außerhalb der Wohnung, ich will es mir gar nicht vorstellen. Es ist so schon erschreckend viel. Und das sage ich, der eigentlich diese Panik mit Klimawandel durch CO2-Ausstoß so nicht mitträgt.
Beim radioaktiven Abfall, da hat mein privater Konsum an Strom zu Hause bislang in etwa die Menge, die einer Tafel Schokolade entspricht, hervorgebracht. Allerdings nicht auf ein Jahr bezogen, sondern seit ich lebe. Diese Schätzung ist natürlich sehr vage, da sie sich nicht einfach durch Multiplikation der aktuellen Zahlen mit meinem Lebensalter errechnen lässt. Ich hab angenommen, dass der Anteil durch Kernkraft erzeugtem Strom im Schnitt 50x höher war als es jetzt noch der Fall ist. Sollte ich biblisches Alter erreichen und weiter Kernkraft verwendet werden, wäre die heimische Aufbewahrung des entsprechenden Abfalls mengentechnisch weniger problematisch als die des CO2. Allerdings, über alle Generationen gerechnet, die daran noch „Freude“ haben, da müsste der dicke Bleitresor im Keller dann doch beachtlichen Raum einnehmen.
Bei all dem wäre es eigentlich kein Ding, auf meinen Verbrauch umgerechnet, 54 Cent am Tag mehr zu bezahlen, um auf den „Ökostrom“ meines Anbieters zu wechseln, bei dem man verspricht, dass dessen Erzeugung CO2-neutral und ohne Entstehung von radioaktivem Abfall erfolgt.